iPad SINE CURA-Schule Gernrode

Barrierefreie und personalisierte Lernangebote schaffen.

Als eine von 17 LINDIUS-Netzwerkschulen bringt die SINE-CURA-Schule in Gernrode das Thema digitale Bildung voran. Im Rahmen des Projekts wurde die Schule vom Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) und REDNET mit weiteren Apple-Geräten ausgestattet. Schulleiterin Birgit Schröder berichtet im Interview, welche Schwerpunkte die Schule im Rahmen ihrer Projektarbeit setzt und wie die Geräte im Unterricht unterstützen können.

Sie sind eine von 17 LINDIUS-Netzwerkschulen in Sachsen-Anhalt. Was hat es damit auf sich?
Birgit Schröder: Am 19. 6.2020 ist die SINE-CURA-Schule als eine von 17 LINDIUS-Netzwerkschulen durch das Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt berufen worden. LINDIUS steht für die Landesinitiative für nachhaltige digitale Infrastrukturen in Unterricht und Schule. Wir sind eine Referenzschule für die Medienbildung. Damit stehen wir den Schulen als Ansprechpartner für die digitale Bildung zur Verfügung. Wir geben schulspezifische Informationen und Materialien rund um das Thema Medienbildung weiter, ermöglichen Hospitationen, bieten Fortbildungen an und zeigen bei Schulbegehungen unsere technischen und organisatorischen Lösungen auf, damit andere Schulen ihre eigene Medienarbeit entwickeln und systematisieren können. Dafür möchten wir den pädagogischen Einsatz der digitalen Medien im Unterricht der Förderschule erlebbar veranschaulichen, um den Lehrkräften anderer Schulen auch Anregungen für die Gestaltung eines inklusionskompatiblen, personalisierten Unterrichts zu geben.

Welche Schwerpunkte setzen Sie im Rahmen Ihrer Projektarbeit?
Birgit Schröder: Da wir eine Förderschule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sind, unterrichten wir viele SchülerInnen mit individuellen Lernbedürfnissen und Beeinträchtigungen. Die Schülerschaft ist sehr heterogen. Unsere Arbeitsschwerpunkte im LINDIUS-Projekt sind Teilhabe an Bildung und Individualisierung des Unterrichts. Die Gestaltung barrierefreier, personalisierter Lernangebote steht ganz im Fokus unserer Projektarbeit.

Sie haben sich für das iPad entschieden. Welche Vorteile sehen Sie bei diesen Geräten?
Birgit Schröder: Im Unterricht in der Förderschule benötigen wir für ein erfolgreiches Lernen viele unterschiedliche Hilfsmittel zum Visualisieren, Kommunizieren und Strukturieren. Digitale Endgeräte, die barrierefrei und möglichst einfach handhabbar sind, können uns dabei unterstützen, Lernen barrierefrei an jedem Ort möglich zu machen. Das iPad erfüllt diese Kriterien, es ist intuitiv und einfach zu bedienen, es verfügt über integrierte Bedienungshilfen, die das Hören, das Sehen, die Mobilität und die kognitiven Fähigkeiten unterstützen.

Wie setzen Sie das iPad in Ihrer Schule ein?
Birgit Schröder: Wir nutzen das iPad im Unterricht, für die Diagnostik, für die individuelle Förderung und auch im Rahmen der unterstützten Kommunikation. Das Lernen an unserer Schule ist geprägt von sehr vielfältigem Üben, Wiederholen und Festigen, um zum Lernerfolg zu kommen. Für die Erstellung der interaktiven Aufgaben nutzen wir unter anderem den Worksheet Crafter. Damit kann die Lehrkraft individualisierte Aufgaben für die unterschiedlichen Lernbereiche der Grund- und Förderschule erstellen. Die Lehrkraft stellt die Assistenzmöglichkeiten für die interaktiven Übungen ein und verteilt sie dann per Airdrop oder QR-Code an die SchülerInnen. Mit der Worksheet Go! App können die SchülerInnen die Aufgaben auf ihrem iPad lösen und auch gleich eine Rückmeldung erhalten. Die Worksheet Go! App funktioniert auch auf dem MacBook ab einem M1-Prozessor. So kann man mit dem MacBook auf dem Smartboard ein großes iPad simulieren und den SchülerInnen zeigen, wie sie am iPad arbeiten können. Das ist für uns eine mega tolle Funktion. Für uns ist wichtig, dass wir die analogen, handlungspraktischen und auch die digitalen Lernerfahrungen miteinander verknüpfen. Wir haben selber Tools an der Schule entwickelt, wie zum Beispiel den Nähmaschinenführerschein, der auf allen drei Ebenen die Lerninhalte im Umgang mit der Nähmaschine vermitteln kann.

Wie nutzen Sie das iPad für die unterstützte Kommunikation?
Birgit Schröder: Da wir an der Förderschule in einem hohen Maß auf Visualisierung angewiesen sind, nutzen wir die unterstützte Kommunikation und das Symbolsystem von METACOM, was uns digital zur Verfügung steht. Das Symbolsystem umfasst 17.000 klar und leicht verständliche Bilder, die Wortinhalte vermitteln und auch Abläufe und Zusammenhänge visualisieren können. Die Symbolsammlung kann ohne Mühe in den Worksheet Crafter eingebunden werden. Im Zusammenspiel werden beide zu einem echten Mehrwert für das Lehren und Lernen bei uns in der Schule.

Wie machen Sie und Ihre KollegInnen sich fit für den iPad Unterricht?
Birgit Schröder: Alle Lehrkräfte können die integrierte Lehrerkonsole unseres MDMs und die Classroom App nutzen. Darüber hinaus sind in unserem Schuljahres-Arbeitsplan seit 2015 monatliche, freiwillige Mikrofortbildungen zur digitalen Bildung eingeplant, die vom Kollegium sehr geschätzt und auch gut besucht werden. Sie bieten Raum für die Beantwortung spezifischer Fragen, für das thematische Arbeiten, für den Austausch und das Teilen digitaler Lernangebote. Eine Bereicherung sind die Digitalen Bildungswochen, eine Veranstaltung der Apple-Handelspartner im Bildungsbereich. Zusätzlich besuchen wir auch externe Fortbildungen.

Sie haben das Thema Administration bereits angesprochen. Welche Vorteile sehen Sie in einem MDM?
Birgit Schröder: Wir haben an der Schule iPad-Geräte für jede Lehrkraft, eine 1:1-Ausstattung mit Schülergeräten, dazu kommen die Apple TV´s für die Bildschirmsynchronisation und die MacBook-Geräte, die unsere digitalen Tafeln steuern können. Die Menge an Endgeräten könnte man händisch gar nicht mehr verwalten. Ich habe als Schulleiterin Administratorenrechte für unser MDM von Relution. Mit dieser verlässlichen, skalierbaren Geräteverwaltung können wir unabhängig von Ort und Zeit sehr flexibel die digitale Lernumgebung der Schule gestalten. Eine Schule ohne MDM hat es sicherlich sehr schwer, alle Apps und Endgeräte sicher zu verwalten. Ich kann die Apps den einzelnen SchülerInnen oder SchülerInnengruppen zuweisen und das sehr schnell und einfach. So muss ich die Apps nicht unendlich oft besitzen, ich kann sie gezielt zuweisen, dort wo sie benötigt werden. Meiner Meinung nach ist das MDM das wichtigste Werkzeug bei der Verwaltung der Endgeräte, Apps und Nutzer. Wenn ich die Grundlage, die Basis, nicht habe, kann ich mit allem anderen nur schwer zurechtkommen.

Über die SINE-CURA-Schule.

Die SINE-CURA-Schule ist eine Förderschule für Kinder mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf in der geistigen Entwicklung. Mit dem Schulnamen „SINE CURA“ verbinden wir den Gedanken eines sorgenfreien Lernens. Die Schule bietet einen engagierten Unterricht, der die SchülerInnen auf die Lebenswirklichkeit vorbereiten soll. Hierzu zählen auch der Erwerb der Medienkompetenz und das Arbeiten mit digitalen Medien. Durchschnittlich lernen acht Kinder in einer Klasse. Sie werden von einer Lehrkraft und einer Pädagogischen MitarbeiterIn unterrichtet. Nach 12 Schuljahren verlassen die SchülerInnen die Schule. Weitere Infos finden Sie hier.